Interview mit unserem Teichexperten
Chris Langer - Der Teich- und Beleuchtungsprofi im Portrait
Künstliche Gartenteiche sind seine Leidenschaft. Chris Langer, der Teichprofi bei oase-teichbau.de ist der Mann hinter unseren Expertenvideos. Die Sommermonate über steht er im oase-teichbau.de Livestream Kunden Rede und Antwort.
Als Fachberater für hochwertige Oase Teichtechnikprodukte hat sich Chris als Autodidakt sehr tief in die Materie hineingearbeitet und gilt mittlerweile als der Experte für Oase Produkte. Neben dem Hobby Teich hat er eine weitere, große Passion: Beleuchtung für den Garten.
Auch hier hat Chris sich über die Jahre sehr intensiv in die Materie eingearbeitet und er konnte zahlreiche Kunden in vielen Projekten begeistern. Glücklich kann sich schätzen wer sein Hobby zum Beruf gemacht hat!
Grund genug für uns endlich einmal die Gelegenheit für ein paar Fragen zu nutzen. Wir haben Chris auf einen Kaffee getroffen und ein wenig nachgehakt.
Vom Aquarianer zum Teichexperten
Redaktion: Hallo Herr Langer. Schön, dass es jetzt geklappt hat und vielen Dank, dass wir endlich die Zeit finden ein paar Minuten zu sprechen.
Christian Langer: Die Freude liegt ganz auf meiner Seite. Jetzt nach der Saison habe ich um einiges mehr Zeit und wir können das entspannter angehen. Nur eine kleine Bitte vorweg: Können Wir bitte direkt zum "Du" übergehen. Ich bin Chris.
Alles klar. Das ist uns auch angenehmer und vor allem üblich bei uns. Lass uns doch einfach direkt mit der ersten Frage anfangen. Wie kamst Du zum Thema Teichbau? Das ist ja nicht unbedingt ein Allerweltsthema und man kann es durchaus als ein etwas spezielleres Hobby betrachten.
Da hast Du recht. Lass mich da kurz ein wenig weiter ausholen. Mit Teichbau selbst beschäftige ich mich seit knapp zehn Jahren. Angefangen hat es aber eigentlich schon viel früher, als ich noch zu Hause bei meinen Eltern wohnte.
Du hast Dich als Jugendlicher für Teichbau interessiert? Deine Eltern haben einen Teich gebaut und Du hast mitgeholfen, stimmts?
(lacht) Nein, so war das nicht. Für meine Eltern wäre ein Teich definitiv nichts. Bei denen ist im Garten für einen Teich kein Platz. Mein Vater grillt wie verrückt und würde keinen Zentimeter von seiner Grillecke opfern, damit meine Mutter einen Teich bekommt.
Dann klär uns auf. Jungs haben ja normalerweise eher Fußball und Mopeds im Sinn.
Klar, alle Jungs lieben Fußball, so war - und ist - das auch bei mir. Und so ist das auch bei meinem Sohn. Was machst Du aber wenn es in den Schulferien tagelang in strömen regnet? Da muss ein sinnvolles Hobby für zu Hause her. Bei mir war das die Aquaristik. Ganz klassisch angefangen mit ein paar Guppys. Das hat mir so getaugt, dass ich das sehr sehr schnell viel größer betrieben habe. Mein ganzen Taschengeld ging dafür flöten.
Chris ein Aquarianer? Das überrascht mich ein wenig. Was war für dich daran so interessant und wie hat Dich das zum Teich gebracht?
Ich war schon damals eher der Bastler und habe mich für Technik interessiert. Außerdem liebe ich Tiere. Das Zusammenspiel zwischen Technik und Natur hat mich sofort fasziniert und bis heute auch nicht mehr los gelassen.
Mein erstes Aquarium hatten wir vom Nachbarn bekommen. Das war recht klein und hatte auf einem Kästchen neben meinem Schreibtisch Platz. Natürlich wollte ich nach einer Woche schon mehr Fische, mehr Pflanzen und einer Unterwasserwelt einrichten. Ich würde auch heute noch sagen: Auf kleinem Raum ein funktionierendes Ökosystem erzeugen und dieses aufrecht zu erhalten - das war der Grundstein für meine spätere Passion.
Dabei spielt es für mich keine Rolle, ob ich mich mit einem kompakten Teich an einer eher kleinen Terrasse befasse, ob es um einen Schwimmteich oder einen komplexen Koiteich geht. Die kleinen Teiche sind oft sogar was die Gestaltung angeht schwieriger als ein stattlicher Schwimmteich. Bei letzteren hat ohnehin der Landschaftsbauer viel zu tun. Einen kleinen Miniteich in Ordnung zu halten ist für die meisten Teichneulinge schon Herausforderung genug.
Was würdest Du grundsätzlich raten. Wie geht man die Planung eines Teiches an?
In der Regel wissen unsere Kunden bereits, was für eine Art von Teich sie möchten. In den letzten Jahren wurden Schwimmteiche immer beliebter, aber auch Teiche mit Fischbesatz. Wenn es konkret an die Planung geht rate ich zunächst immer, sich Gedanken über die Teichgröße und das Budget zu machen. Hier kann der Bauherr viel falsch machen. Oft lässt sich mit einem viel kleinerem Budget als vermutet ein eigener Teich realisieren. Speziell was die Fremdkosten angeht.
Stichwort Kosten: in welchen Preisdimensionen spielt sich das alles ab? Was kostet zum Beispiel ein Koiteich, womit muss ich rechnen?
Diese Frage wird mir oft gestellt. Es sind nicht nur die Anschaffungskosten. Da könnte ich jetzt natürlich einfach eine Zahl in den Raum werfen. Das möchte ich so aber nicht, gerade was das Thema Koi angeht.
Viele Kunden sind sich nicht im Klaren darüber, dass ein Koiteich nicht nur ein Teich ist, sondern als Hobby verstanden werden muss. Kois benötigen nicht nur regelmäßig Futter - das kann zur Not auch ein Fütterungsautomat.
Koiteiche haben einen größeren Reinigungsaufwand und die Wasserwerte müssen zwingend im Auge behalten werden. Das ist ähnlich wie bei einem Hund. Den kann man wenn es in den Urlaub geht auch nicht einfach zu Hause lassen.
Der finanzielle Aufwand für den Teich und die Fische allein hält sich in Grenzen. Da sollte man sich vorher überlegen was man einmalig für den Teichbau und die Anlage aufwenden möchte und was man pro Monat dafür ausgeben kann.
Wichtiger ist aber definitiv die Frage: Habe ich überhaupt die Zeit für die Tiere? Kois sind wirklich sehr erstaunlich. Man kann sagen, dass Sie sich echt an den Besitzer gewöhnen.
Werden Sie richtig gepflegt geht es Ihnen besser und man hat ein wirklich faszinierendes Hobby. Wer diese Entspannung nicht kennt, nicht erfahren hat wie beruhigend es ist, nach Feierabend einfach neben den Kois zu sitzen und nur zu beobachten, der kann sich das nicht vorstellen.
Angenommen ich bin mir darüber im Klaren, habe das Budget für mich definiert und einen Landschaftsbauer gefunden der den Teich für mich ausheben wird. Wie gehe ich dann vor? Was muss ich zu diesem Zeitpunkt bedenken?
Du benötigst auf jeden Fall kompetente, maßgeschneiderte Beratung was die Technik angeht. Wir beraten viele tausend Kunden pro Jahr und verstehen schnell wo der Schuh drückt. Bestimmte Fehlentscheidungen in der Planung lassen sich später nicht mehr beheben. Das gilt zum Beispiel besonders für die Art des Filtersystems.
Gravitationsfilter benötigen an der tiefsten Stelle des Teiches einen Bodenablauf. Und dieser wird natürlich direkt beim Teichbau mit eingebaut. Man kann den Teich nicht einfach wieder ablassen um einen Ablauf nachträglich einzubauen.
Ich biete generell an, lieber ein Gespräch mehr zu führen. Allein die richtigen Fragen die man dem Landschaftsbauer vor der Auftragsvergabe stellen sollte zeigen einem schnell ob das Projekt klappen wird oder nicht. Wir selbst haben da keinen Vorteil davon. Nur die Gewissheit, dass der Kunde später einen funktionierenden Teich mit einer optimal darauf abgestimmten Technik hat.
Du bist ja auch sehr tief in dem Thema Gartenbeleuchtung drin. Wie kam es dazu?
Das hatte sich vor einigen Jahren bei einem Kundenprojekt mal ergeben. Der Teich war praktisch fertig und die Befüllung hatte geklappt. Ich erklärte die Teichtechnik und das Gespräch kam auf die Gestaltung des Randbereichs.
Hier hatte Oase gerade die LunAqua LED Serie ergänzt und ich war von den Möglichkeiten echt angetan. Allerdings sollte der Teich den wir gerade fertig gestellt hatten ja in seinem Gesamtkontext im Garten in Szene gesetzt werden. Dafür musste größer gedacht werden als nur mit ein paar Unterwasserspots.
Für den kompletten Garten mit seinen gut 2000 m² Fläche sollte ein Beleuchtungskonzept her. Mir war schnell klar, dass kleine Insellösungen hier keinen Sinn machen. Ich brauchte zur Realisierung kombinierbare Produkte für ein stimmiges Gesamtbild.
Was macht für Dich gute Gartenbeleuchtung aus?
Sie muss wie gesagt stimmig sein. Nicht aufdringlich. Sie macht den Garten in den Abendstunden zu einem harmonischen Gemälde - und zwar aus möglichst vielen Blickwinkeln.
Was nützt es mir, wenn ich entlang der einen Blickachse alles perfekt ausgeleuchtet habe und gehe ich ein paar Meter zur Seite - zum Beispiel an den Rand der Terrasse - sieht es dann hingepfuscht aus? Der gesamte Gartenbereich den ich einsehen möchte muss betrachtet werden.
Um das vernünftig zu planen ist fast so viel Vorarbeit nötig, muss man sich fast so viele Gedanken machen wie für den Bau eines kleinen Teiches. Der einzige Unterschied ist, dass man die Beleuchtung einfacher zurückbauen kann. Für die spätere Wirkung des ganzen, das Ambiente sind wie gesagt schon ein gewisser Aufwand und Fachkenntnis nötig.
Wie geht man denn bei der Planung für die Gartenbeleuchtung vor? Hast Du da ein paar Tipps?
Oft ist es so, dass Hausbesitzern wenn sie mit dem Bau fertig sind die Puste ausgeht. Sie hatten über einen langen Zeitraum super viele Entscheidungen zu treffen, haben mit großen Summen hantiert. Der Garten, beziehungsweise die Gartengestaltung kommen oft erst ganz zum Schluss. Und genau da liegt die Ursache für Fehlplanungen: man möchte einfach nur noch fertig sein und die Zeit im neuen Garten genießen.
Hier rate ich immer dazu, einen Gang zurück zu schalten und große Entscheidungen nicht übers Knie zu brechen. Besser ist, sich erst einmal im Garten richtig einzuleben. Den Garten das Jahr über zu beobachten. Wo halte ich mich wirklich am meisten auf? Wo sollen Sitzgelegenheiten sein? Welche Teile des Gartens sind von diesen aus einsehbar?
Hier spielt unter anderem die Beschattung im Jahresverlauf eine wichtige Rolle. Die nach Süden ausgerichtete Terrasse kann im Sommer die Mittagstunden über ohne entsprechende Beschattungslösung an vielen Tagen nicht genutzt werden. Wenn ich nicht den Platz für einen Bereich an dem ich mich den Mittag über und einen für die Grillparty am Abend habe muss ich Kompromisse finden.
Und was ist dann die Lösung? Wie geht man dabei vor?
Mit Ruhe und Bedacht. Ich schlage dann vor, sich einfach bewusst mit diesem Teil des Wohnraums auseinanderzusetzen. Einfach mit einem Becher Kaffee in den Garten sitzen und überlegen, wo man sich da wohl fühlt. Ist man vor fremden Blicken geschützt? Sieht man den Teich von seiner schönsten Seite? Hat man die Terrassentür im Blick?
Im nächsten Schritt bietet es sich an, die Bepflanzung mit einzubeziehen. Die Büsche und Sträucher an der Grundstücksgrenze bieten je nach Jahreszeit ein vollkommen anderes Bild. Mit wirklich ganz einfachen kleinen Tricks bei der Beleuchtung holt man da erstaunlich viel raus. Ein unscheinbares junges Bäumchen wird so ganz schnell zum Highlight wenn es in den Abendstunden entsprechend angestrahlt wird.
Da braucht es wirklich kein all zu großes Budget. Nur eben Geduld und Muße. Am liebsten arbeite ich seit ein paar Jahren mit LED-Spotlösungen. Die haben einen vernachlässigbaren Stromverbrauch, sind praktisch wartungsfrei und lassen sich vollkommen unsichtbar verlegen. Hier hat sich gerade was die Steuerung angeht richtig viel getan. Vernünftige Systeme werden heute ganz bequem per Sprachbefehl oder App gesteuert.